Unter Bibliometrie versteht man die quantitative Analyse von wissenschaftlichen Publikationen und ihren Zitationen mit Hilfe von statistischen Methoden. Bibliometrische Analysen geben Informationen über die Sichtbarkeit und den Impact der Forschung von einzelnen Personen, Projektgruppen und Institutionen.
Sie bilden die Grundlage für bibliometrische Analysen und basieren auf der Zählung von Zitationen und Publikationen. Ein prominentes Beispiel ist der h-Index.
Beispiel: Der h-Index einer Wissenschaftlerin bzw. eines Wissenschaftlers beträgt 5, wenn 5 Publikationen mindestens 5-mal zitiert wurden.
Sie messen den Einfluss bzw. den Impact von wissenschaftlichen Zeitschriften. Sie eignen sich nicht zur Bewertung und Leistungsmessung einzelner Personen, da sie keine Aussage über die Qualität der erschienenen Artikel zulassen, sondern lediglich als Grundlage für eine Einschätzung der Sichtbarkeit der Artikel in der Fachcommunity dienen.
Am bekanntesten ist der sogenannte Journal Impact Factor (JIF). Er gibt an, wie oft die Artikel einer bestimmten Zeitschrift durchschnittlich pro Jahr in anderen wissenschaftlichen Publikationen zitiert werden.
Die Ruhr-Universität hat sowohl das Web of Science, als auch Scopus lizenziert. Beides sind fachübergreifende Zitationsdatenbanken und bilden als solche die Datenbasis der wichtigsten internationalen Forschungs- und Hochschulrankings und enthalten bereits grundlegende Analysewerkzeuge, bspw. zur Ermittlung des h-Indexes.
Die Journal Citation Reports und die Essential Science Indicators sind ebenfalls über die Ruhr-Universität abrufbar. Neben der Hochschulbibliographie dient SciVal als wichtigstes und mächtigstes Analysetool. Der Zugang erfolgt über das Hochschulnetz und die persönliche Registrierung. Sollten Sie bereits einen Account bei Scopus angelegt haben, können Sie diesen auch für SciVal nutzen.
Bibliometrie und bibliometrische Analysen haben Grenzen. Sie ersetzen niemals eine qualitative Bewertung des Forschungsinhalts z.B. durch Peer-Review-Verfahren. Für eine umfassende Analyse sollten stets mehrere Metriken zur Betrachtung ausgewählt werden.
Die Auswahl der Metriken und die Interpretation der Ergebnisse bedarf großer Sorgfalt. Die Aussagekraft einer solche Auswertung hängt zudem stark von der ausgewählten Datenbasis ab. Je nach Ausrichtung und Abdeckung der zugrundeliegenden Datenbank ergeben sich andere Werte für die ausgesuchten Indikatoren. Ein interdisziplinärer Vergleich ist aufgrund der großen Unterschiede im Publikationsverhalten ebenfalls nicht möglich.